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Stumm beobachtet sie wie ihre Schwester langsam auf das Gartentor und das damit verbundene Haus zu schritt. Wohin wollte sie ? Lange dachte sie nicht darüber nach ehe sie sich schnell wieder den zwei kleinen zu wandte wie sie sich unterhielten ehe ihr die Worte wieder durch den Kopf schossen. Mutter...
Luna hatte auf jeden Fall denn richtigen Gedankengang und so richtet sie sich hastig auf, schnell bevor alles vorbei war. Celestia hatte sie komplett vergessen, ihr Gesicht, ihre Stimme, ihre Art, die Mähne, Hufe, Schweif, war sie ein Einhorn ? Sie müsste ... Oder hatte sie sich mit einem Einhornhengsten gepaart ? War sie ein Pegasus ? Was war ihre Mutter ?
Mit aufgeschlagenen Augen richtet sie sich schnell auf worauf sie ihrer Schwester gespannt folgte. Beim vorbeigehen schaute sie auf die zwei jüngeren Versionen wie sie nebeneinander her gingen, ihr Blick blieb an den zweien kleben.
In ihrem Gesicht machte sich derweil etwas Freude breit. Sie war glücklich hier zu sein, sie konnte nicht mal erklären warum sie nicht schon längst in Tränen ausgebrochen ist nachdem sie dies alles hier mal wieder zu sehen. Sie folgte ihrer Schwester bis zum Tor ehe sie plötzlich stoppte und diese Stimme vernahm. Sie kam ihr ungewöhnlich schön vor, die Stimme eines Engels. Als sie die Worte hörte fühlte sich Celestia so geborgen, obwohl sie ihre Mutter nicht sah. Sicher und geborgen wie ein kleines Fohlen oder ein junges Pony. Gleich durch das Gartentor tretend folgte sie wie Hypnotisiert ihrer Schwester über denn kleinen Weg zum Haus.

"Ah~aber Luna ... wenn das hier alles auf unseren Erinnerungen basiert ... kannst du nicht in dieses Haus .. das sehen wir nicht oh~oder doch ? Sei vorsichtig. Nicht das es gleich vorbei ist... "

Die Stute stoppte wieder. Die Chance ihre Mutter wieder zu sehen wäre ein Geschenk was unersetzbar wäre. Doch dabei vielleicht sie gar nicht zu Gesicht zu bekommen, wieder in die Reale Welt gerissen zu werden und ein Erlebnis aus ihrer Kindheit nicht ansehen zu könnten stürzten die weiße Stute ins Fragen. Viele Fragezeichen waren in ihrem Kopf und sie wusste nicht was sie nun tun sollten. Sichtlich verunsichert schaute sie zu den zwei kleinen Ponies hinter ihnen.
Celestia setzte sich wieder hin und schaute ihre jüngeren Version entgegen. Immerhin schaute sie in die eigene Richtung, hinter ihr war das Haus aus dem die Mutter rief.

oO( Viel Spaß euch ... )Oo

Celestia verkrampfte sich, so aufrecht zu sitzen war schwer und sie gab jede Kraft um sich weiterhin aufrecht zu drücken. Die Augen kniff sie ab und zu zusammen um Tränen zu verdrängen die über ihr Gesicht rollten wollten. Etwas eingeknickt verharrte sie ...
Sie öffnete das hölzerne, knarzende Gartentor.

"Natürlich kann ich. Ich erinnere mich noch genau an sie. Ich weiß nicht wie es um dich steht, aber ich bin mir sicher sie sehen zu können."

Sie strotzte nur so vor Entschlossenheit, ging weiter zielstrebig geradeaus. Die Stimme, die sie vernahm war sanft und vertraut, Balsam für ihre Ohren. Das konnte nur ihre Mutter sein. Und obgleich sie sich noch im Bilde darüber war was für ein Pony sie war, pochte sie darauf sie noch einmal sehen zu dürfen.

"Celestia, hättest du das Alles nochmal erleben wollen, hättest du einfach mit mir reden können. Ich bin eine Geistesmagierin. All Das, was du hier siehst, kann ich ebenso gut, wenn nicht sogar besser, nachahmen. Ich bin nur vorsichtig mit solchen Reisen, prinzipiell ist es aber möglich. Also selbst wenn es gleich vorbei sein sollte, was ich doch stark hoffe, wäre dir ein wiederholtes Erleben dessen nicht verwährt. Der einzige Unterschied ist, dass ich gerade keine Kontrolle über die Sphäre besitze, innerhalb welcher wir uns bewegen. Versteh mich nicht falsch, ich würde mich zu gern nur in Erinnerungen verlieren, aber die Ponys im Schloss sind vermutlich in reger Aufruhr. Die Zeit steht nicht still, auch wenn dein Empfinden durch den Aufenthalt in der Sphäre verändert werden mag. Ich weiß nicht mal ob wir im Stande sind aus diesem Zustand auszubrechen. So sehr es auch schmerzt Das sagen zu müssen, wir könnten hier womöglich für eine längere Zeit gefangen sein..."

Ein finsterer Schatten hatte sich über diesen wundervollen Traum gelegt. Nicht mehr in die eigentliche Realität zurückkehren zu können, war ein schrecklicher Gedanke und sie hoffte, dass sie es eigenständig - oder durch Hilfe von Außen - schaffen würde. Wenn nicht, dann verbliebe ein Equestria ohne Regentinnen...

"Versuche ruhig für einen Moment just zu genießen. Ich werde Mutter in die Augen blicken und dann... Dann versuche ich uns hier raus zu holen."

Schon trottete sie in Richtung der Tür, stoppte abrupt vor deren Schwelle. Mit geweiteten, scheinbar schockierten Augen blickte sie das Pony an, dass in der halb geöffneten Tür stand.

"Mutter..."
Das Fohlen machte sich ebenfalls bereit und wartete darauf das ihre Schwester sich ebenso bereit machte. Gerade wollte sie schon lossprinten. Doch unterbrach Tia das Anzählen um ihrer Mutter zu antworten. Luna blickte nur kurz zum Haus zurück und nickte lächelnd.

"Natürlich, Mutter. Mache ich"

Dann wendet sie sich wieder nach vorne und wartete auf das Startsignal. Auf Los sprintete die kleine Stute in Richtung der Scheune. Die Mähne und ihr Schweif flatterten im Wind. Schnell näherte sie sich dem Durchgang und entfernte sich von ihrem älteren Ich.


Es war als hätte die Welt die Zweifel bemerkt. Ein Gefühl der Ruhe breitete sich in den beiden alten Stuten aus. Kaum hatte sich der Gedanke an eine Flucht aus der Vision gebildet fühlte man den Ausgang. Wie eine geistige, unsichtbare Tür die es nur zu öffnen galt. Doch spürten sie im gleichen Moment einen Sog. Ein Gefühl in eine Richtung zu müssen. In Richtung der sich grade entfernenden Stuten. Dieses Gefühl überwindend konnte Luna in die Tür des Hauses blicken. Dort stand sie. Etwa einen halben Kopf kleiner als Luna, mit lilanem Fell und unglaublich vertrauten Augen. Es waren diese blasslilanen Augen in welche die Prinzessin bereits tausende Male geblickt hatte. Ein Ausdruck unendlicher Wärme stand in dem Gesicht der Stute als diese geradewegs durch Luna hindurch zu ihren Kindern blickte. Während sich die Kinder immer weiter entfernten wendet sich die Stute von der Tür ab und man konnte das Cutie Mark auf ihrer Flanke erkennen. Eine Waage, dessen eine Waagschale von einigen undeutsamen Strahlen umzogen und die andere von einigen Sternen umringt war.
Als die letzte Zahl fiel rannte auch sie los. Anfangs führte sie. Sie gab auch nicht alles, da sie durch Alter und Körper natürlich auch unfaire Vorteile hatte, doch merkte sie schnell wie ihre Schwester an ihr vorbeirannte. Etwas überrascht sah sie ihr beeindruckt hinterher und gab nun selber doch etwas mehr Tempo.
Der Durchgang und damit auch das Ziel kam immer und immer näher , doch wurde auch der Abstand der beiden Stuten geringer. Ein leichtes beeindrucktes Lachen war von Tia zu hören.

"Wow! Ich hab ganz vergessen wie schnell du bist! Hahaha~"

Das Lachen voller Lebensfreude und Spaß, es war einfach herzhaft zu hören. Die pinke Mähne und der pinke Schweif wehte im Wind, glänzte in der Sonne und lies die 18 Jährige Stute anmutig ihrer kleinen Schwester hinterherrennen.
Immer näher kam sie ehe sie neben ihrer Schwester her rannte. Die letzten Meter mussten noch überwunden werden

"pfuh..haha~"

Nun noch schneller rennend überholte sie auch ihre kleine Schwester und war jeden Moment da. Doch wie es der Zufalle wollte stolperte sie etwas über ihre eigenen Hufe. Ein wenig nach vorne stolpernd wurde sie dadurch stark abgebremst doch viel sie nicht hin. Etwas überrascht weitete sie die Augen bis sie sich wieder gefangen hatte und weiterrannte , doch sah sie nun das Luna sie schon wieder überholt hatte und als erste beim Ausgang ankam. Etwas lachend wurde sie langsamer und blieb neben ihr stehen ehe sie ihr ein wenig durch die Mähne fuhr.

"fuhh...boah..du bist so schnell, Schwesterchen...aber das war nur Glück, nächstes Mal gewinne ich!"

Sagte sie selbstbewusst und streckte ihr etwas die Zunge heraus ehe sie amüsiert lachte und wieder weitersah. Der Wald wäre das nächste Ziel.
Ihre Verkrampfung löste sich ein wenig als Luna zu ihr sprach. Die Muskeln fühlten sich wieder etwas besser an und die allgemeine Haltung war angenehmer. Zu ihrer Schwester blickend schüttelte sie kurz den Kopf.

"Ich rede nicht von uns beiden Luna ... ich rede von den zweien dort drüben ... die haben sie in diesem Moment nicht mehr gesehen. Du kannst dich nicht an diesen Moment an sie errinern, du warst nicht um Haus."

Mit einem Flügel deutete sie auf die zwei kleineren wie sie gerade von zu der Scheune rannten. Ihre weiteren Worte waren ein kleiner Schock für die Prinzessin. Auf ihre Worte hin wusste sie nicht wie sie reagieren sollte, was sie sagen oder tun sollte. Ihr Blick wandte sich in ein traurigeres, am liebsten wollte sie von Luna weg, am liebsten wollte sie ihre Mutter sehen doch entschied sie sich dagegen. Jetzt in die Augen ihrer Mutter zu blicken wäre noch alles anderes als gut. Sie würde sie mehr vermissen den je, trauern und weinen wahrscheinlich Nächte lang weshalb sie einfach ihrem Gefühl folgte. Tief im inneren spürte sie es, sie sollte den zwei Fohlen folgen. Mit einem kurzem Nicken was ihrer Schwester galt ging so los ohne noch mal zum Haus oder ihrer Schwester zu sehen. Ein Schritt nach dem anderem setzte sie vorsichtig durch das Gartentor, nicht weil sie Angst hätte irgendwas könne diese Erinnerung hier beenden, ihre Hufe fühlten sich einfach schwach an als sie diese in Bewegung setzte.

An der Stelle wo die zwei Fohlen vorhin standen ließ sie ihre Krone, ihre Halskette so wie die Hufringe alle bei Seite liegen worauf sie den nebel dessen bemusterte, wie der trage Nebel hinter ihren Körpern und zu rannte sie los. Wie ein kleines Fohlen oder ein sehr junges Pony rannte das alte Alicorn über denn Weg zu Scheune hin. Das Gefühl hier richtig zu sein wurde immer stärker und stärker, gemischte Gefühle nahm sie auf diesem Weg mit. Trauer, Verzweiflung, Freude und Glück so wie vieles anderer.
Neben der Scheune wurde die Prinzessin langsamer um nicht etwa an ihnen vorbei zu rennen. Die Stimmen der zwei klangen wohlklingend und schön. In dem Scheunentor zum stehen kommen blickte sie wieder zu den zwei kleinen. Die Flanke senkte sich wieder auf den Boden, sie saß Aufrecht und schaute einfach nur zu was die beiden Taten. Ihr Gesichtsausdruck stimmte sich wieder etwas glücklicher beim Anblick des kleinen Fohlens so wie des Ponies.
Fasziniert starrte die verblüffte Prinzessin geradeaus, es war ein fesselnder Anblick. Sie konnte ihren Blick gar nicht mehr abwenden, es war für sie gar unbeschreiblich. Die Stute, die da vor ihr in der Tür stand, es war ihre Mutter, leibhaftig. Dieser Anblick, dieses Gefühl, sie tatsächlich zu sehen, Das war ihr über Äonen verwehrt gewesen. Und jetzt? Jetzt hatte sie keinen blassen Schimmer wie sie hätte reagieren sollen. Eines war sicher, in ihr machte sich ein außerordentlich unangenehmes Gefühl breit,... Sie wusste nicht Was es war, aber es schmerzte. Es war, als würde ihr Körper auseinander gerissen. Sie verzog die Augen leicht, trottete jedoch weiter.

"Ich kann..."

Murmelte sie gedankenverloren, als Celestia ihr zurief. die Präsenz des Ponys vor ihr war so einladend, Alles einnehmend, sie fühlte sich gleich besser in ihrer Nähe. Und doch, blieb das unangenehme Gefühl förmlich gespalten zu werden.  Sie hielt für einen weiteren Moment inne und atmete tief aus, versuchte sich zu beruhigen. Aber es nützte Nichts. Egal, sie würde trotzdem weiter machen. Sie drehte ihren Kopf nach hinten, wollte gerade noch Celestia zu ihr rufen, als ihr auffiel, dass diese nicht mehr da wahr. Leicht verwirrt drehte sie sich ganz um, versuchte leicht panisch ihre Schwester irgendwo auszumachen, vergebens. Sie war weg.

"Ich-...."

Stammelte sie.

"Ich finde sie schon noch..."

Und schon galt ihr Blick wieder dem Haus, genauer gesagt, der Stute, die in der Tür stand. Man mochte meinen, dass sie nach einem ganz gewöhnlichen Pony aussah, Das war sie auch, aber nicht für Luna. Mit großen Augen wurde sie von der Prinzessin bemustert, von Kopf bis Huf. Und es tat höllisch weh, jede einzelne Sekunde. Denn nicht mal Erinnerungen konnten ihre Mutter zurück bringen. So lebendig sie auch schien, sie war tot.

"Mutter, du..."

Kaum hatte Luna sie zumindest einmal berühren wollen, sie stieg den kleinen Aufgang hinauf, schloss sich plötzlich schon die bis dato halb geöffnete Tür. Luna war sprachlos, schaute bedrückt zu Boden. Die Zeit schien still zu stehen, die Prinzessin wurde immer unruhiger, sie fühlte einen stechenden Schmerz, wo ihr Herz war.

"Es tut mir Leid."

Entgegnete sie der Tür.

"Ich weiß nicht Was du mir sagen würdest, könntest du mich heute sehen, hättest du mich damals gesehen... Wahrscheinlich wäre es etwas in Richtung ich solle mich nicht so grantig verhalten, mehr Respekt zeigen,... Nicht so vorlaut sein. Ich solle Acht auf meine Schwester geben, und..."

Sie pausierte für einen Moment. Ihre smaragdgrünen Augen begannen, im Licht der Mittagssonne, seicht zu glitzern. Langsam schloss sie ihre Augen, brachte ein krampfhaftes Lächeln hervor.

"...Ich habe Nichts von All Dem getan."

Sie öffnete ihre feuchten Augen und das verstörende Lächeln schlug mit einem Mal in eine traurige, gequälte Miene um, die selbst die Engel hätte weinen lassen. In ihrer Verzweiflung hämmerte sie fest gegen die hölzerne Tür, während sie weinend ständig nach ihrer Mutter rief. Doch war der Versuch nicht von Erfolg gekrönt. Egal wie oft, wie stark sie hämmerte, wie laut sie auch schrie, es nützte Nichts. Sie bemerkte sie nicht. Die Tür blieb verschlossen. kopfschüttelnd wandte sie sich um, lief hektisch auf der Stelle umher. Der Horror stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie war so verunsichert, erniedrigt, gekränkt, verzweifelt, so hasserfüllt. Und sie wusste ganz genau, dass sie der Grund dafür war. Sie spürte, abseits des Schmerzes, der einem Dolchstoß ins Herz gleichkam, dass es einen Ausweg gab. Zu gerne wäre sie gegangen, zu intensiv war das Erlebte, zu düster die Einsicht...

oO(Es ist Alles so kompliziert! Ich weiß nicht Was ich tun soll, warum ich Das tue, was ich tue, weshalb ich...)Oo

"Nein, fang nicht wieder damit an!"

Rief sie dem Beet zu, vertieft in ihren manischen Monolog.

"Aber es wird immer ein Teil von uns sein!"

Sie blickte das Gartentor mit geweiteten Augen an, purer Zorn spiegelte sich in ihrem Blick wieder.

"Nein, wir sind stärker! Wir setzen dem ewigen Hass ein Ende! Wir vereinen die Welt!"

Leicht erschöpft schluchzte und schnaubte die Prinzessin nun vor sich hin, mit tränenüberströmtem Gesicht. Was hatte sie da gerade bitte getan? Sie konnte es sich selbst nicht erklären. Sie war emotional so aufgewühlt... Sie stieß einen langatmigen Seufzer aus und verharrte dort einige Sekunden lang still. Ihr schienen es eher Minuten, wenn nicht Stunden zu sein.

"Ich breche... meinen Eid... Equestria möge mir vergeben, ich.... bin nicht länger im Stande kl-klar zu denken."

Erklärte sie schwer atmend, dennoch ruhig. Sie musste sich wieder fassen, Das wusste sie genau. Sie schloss die Augen und unterdrückte den intensiven Schmerz in ihrer linken Brust, ging ein paar Schritte,... ehe sie ihr Schwert aus dessen Scheide zog. Sie bedachte es mit entschlossenem und gleichzeitig mürrischem Blick. Sekunden später segelte das Schwert in hohem Bogen in die Büsche, Luna legte ihre Kleidung ab. Sie wollte sich in gewisser Weise von sich selbst befreien, der erste Schritt war getan. Sie schloss nun die Augen, versuchte ihre Umgebung zu ertasten, und tatsächlich fühlte sie Etwas. Eine Art Kraft, welcher gerade schon an ihr gezogen hatte. Langsam setzte sie sich in Gang und je weiter sie sich von dem Haus entfernte, desto schwächer wurden die Schmerzen. War es das Richtige? Sie wusste es nicht. Es fühlte sich für sie jedenfalls irgendwie richtig an.

Als sie schließlich in Sichtweite der Scheune kam, machte sich Besorgnis breit. Dort hatten sich ihre jüngeren Versionen wohl gerade ein Rennen geliefert. Luna kam ein paar Meter neben ihrer Schwester, die den beiden Einhörnern aufmerksam zusah, zum Stehen, mit gesenktem Haupt.
Alles klopfen war vergebens. Kein Geräusch entrann den klopfenden Hufen und in der Verzweiflung Lunas wurde das Gefühl stärker. Das Gefühl zu ihrem Alter-Ego hin. Sie wusste das sie nicht hier bleiben konnte ohne die Erinnerung zu verlassen.

Immer schneller werdend ließ die junge Stute schnell ihre Schwester hinter sich. Von unendlicher Freude durchflossen rannte sie hinter der Scheune auf den Feldweg hinaus. Auf beiden Seiten erstreckten sich Felder mit Mais und Weizen. Halbhoch gewachsen und sich leicht im Wind wiegend. Auch die Quelle der Stimmen war nun zu sehen. In etwas Entfernung standen 3 Hengste auf dem Feld und redeten während der Arbeit. Immer weiter in Richtung des dichten Waldrandes gallopierte Luna. Die Mähne noch immer hinter sich herziehend. Kurz vor ende wurde diese von ihrer Schwester überholt. Das konnte und wollte sie nicht auf sich sitzen lassen. Mit neuer Energie preschte sie an der stolpernden Celestia vorbei und kam als erste am Waldrand an. Mit freudig strahlenden Augen begann sie um ihre erschöpfte Schwester zu hüpfen.

"Ich habe wieder gewonnen... Ich habe wieder gewonnen"

rief sie dabei aus und blieb schließlich vor ihrer Schwester stehen.

"Das glaubst aber auch nur du"

grinsend wandte sich die Stute dem Wald zu und wedelte verspielt mit dem Schweif.

"Jetzt sitzt da nicht rum wie Großvater. Der weg ist noch nicht vorbei"
Die Hüpfen ihrer kleinen Schwester lies sie lachend und sie drehte sich ein wenig mit ihr im Kreis herum, sie dabei grinsend anschauend, ehe sie sanft mit dem Flügel über ihre Wange fuhr.
Ein wenig die Augenbrauen heben schmunzelte sie.

"Tahaha~ werde nicht übermutig, Schwesterchen. Das nächste mal habe ich dich..ganz sicher!"

Sagte sie ergeizig und sah nun in den Wald hinein. Sie standen nun vor ihm. Der Wald war schön. Er war weder zu dicht noch zu offen und bot eine Vielfalt an Bäumen und nicht etwa ein Haufen Tannen und mehr nicht. So würde der Spaziergang sicherlich schön werden. Den huf der schwester nehmend sah sie ebenfalls nach vorne und wedelte auch freudig mit dem Schweif während sie ihren Blick auf den Weg in den Wald hinein richtete.

"Na komm, lass uns reingehen. Du hast recht, der richtige Weg kommt erst noch. Oh Luna, weißt du was mir gerade einfällt? Wir könnten ja vielleicht demnächst wieder an den See. Die Sonne ist schön warm und der Tag ist lang...weißt du noch den See am Rande des Waldes? Heute wird das denke ich nichts, dafür sind wir nicht vorbereitet und es ist auch schon etwaszu spät....aber vielleicht kann man das die Tage ja mal wieder machen. Was hälst du davon?"

Fragte die kleine Tia aufgeregt und sah herunter zu ihrer Schwester ehe sie mit dem Kopf richtung Wald nickte und loslief.

"Aber wir gehen nicht vom Weg ab , ja? Sonst verletzt du dich noch!"

Erklang es besorgt woraufhin sie mit einer gewissen Strenge aber dennoch einem warmen Lächeln runter zu dem Fohlen sah.
Celestia beobachtet still weiterhin für sich die zwei wie sie herumtollten. Der Anblick erwachte in ihr einige Erinnerung, auch wenn sie ziemlich schwach waren, erinnerte sie sich an ein paar Umrisse von Momenten aus ihrem Leben mit Luna, sie waren vielleicht nicht so jung aber dennoch ziemlich lange her was sie noch glücklicher stimmte. Als das Hufklackern in Reichweite war schaute sie mit einem kurzem Blick zu ihrer ankommenden Schwester welche sie kurz bemusterte. Ihr viel auf wie erschöpft sie war und das sie geweint hatte, deshalb ersparte Celestia sich denn Anblick ihrer Mutter. Sich langsam wieder aufrichtend stand die weiße Alicorn-Stute vor ihrer etwas kleineren Schwester aus heutiger Zeit, durch den Größenunterschied schaute sie ein wenig auf sie hinab. Ein kleines Lächeln war in ihrer Miene zu vernehmen als sie runter auf Luna blickte, gleichzeitig spreizte um diesen zu ihrer Schwester ihr Kinn zu führen.
An diesem angekommen drückte sie ihren Kopf etwas nach oben, mindestens so weit das sie ihr in die verweinten Augen schauen konnte. Der Anblick traf sie, eine gebrochene Schwester die von Schuldgefühlen nur so beklagt war.
Vorsichtig begann sie ihren Rechten Huf nach oben zu führen und um den Hals ihrer Schwester zu legen, darauf folgte ein sanftes Drücken in Richtung der eigenen Brust. Den Kopf schmiegte sie Sanft an den ihrer Schwestern die Augen hielt sie dabei geschlossen. Trotzdem rannten ihr kurz zwei oder drei Tränen über die Wange, der Mund wurde so einem deutlicherem gebrochenem. Mit dem Huf fuhr sie ihr ab und zu etwas über den Nacken. So verharrte sie, ab und zu war ein aufschlucken oder ein Luftzug durch die Nase zu vernehmen.
oO(Ugh, Was hat sie jetzt vor?!)Oo

Noch ehe Luna irgendwie hätte reagieren können, richtete sich ihre Schwester schon auf. Celestia starrte sie an, Das spürte sie, auch wenn ihr Kopf weiterhin gesenkt blieb. Sie wollte und konnte ihre Schwester gerade einfach nicht ansehen. Und sie hasste sich dafür, abermals so verunsichert zu sein. Sie mochte es nicht, keine Kontrolle zu haben, vor Allem wenn es um sie selbst ging. Sie wusste einfach nicht wohin, warum und Was. Sie verspürte definitiv Kummer, aber Das war nichts Neues. Von Zeit zu Zeit, gerade unter solchem Stress, wurde man eben sentimental. Und dann war da noch ein Gefühl, als würde Etwas versuchen sie in Celestias Richtung zu drücken. Gleichzeitig bewahrte es sie davor den Blick nur für den Bruchteil einer Sekunde hinauf zu richten. War es Scham, Reue, gar ihr Gewissen? Auch Das konnte sie nicht zuordnen, sie verzweifelte langsam daran überhaupt noch zu versuchen Etwas zu verstehen.

oO(Ich weiß, dass zwischen uns Probleme bestehen und ich weiß, dass ich vermutlich deren Ursache bin... Nein, ich bin es definitiv. Aber Was macht sie da? Wieso, verdammt nochmal, kommt sie immer wieder zurück zu mir? Ich verstehe Das nicht!)Oo

"Tia..."

Stotterte sie leise vor sich hin, ehe ein weißer Huf ihren Kopf sanft hinaufdrückte, sodass sie ihrer Schwester, wohl oder übel, in die Augen blicken musste. Für ein paar Momente hielt der quälend lange Blickkontakt, schließlich wurde sie in eine feste, dennoch seichte Umhufung gedrückt. Sie hatte so sehr weinen wollen. Aber Das wollte sie ihrer Schwester nicht noch antun. Sie hatte schon genug Probleme verursacht. Sie verharrte eine Weile in dieser Pose, bevor sie sich, etwas unsanft, aus der Umhufung ihrer großen Schwester befreite, diese mit verwirrter, wie auch gequälter Miene anguckend.

"Warum..."

Fragte sie kopfschüttelnd.

"Warum tust du Das? Ich habe Das nicht verdient! Ich habe das Versprechen Mutter gegenüber gebrochen, Viel schlimmer noch: Ich habe mich gegen dich gestellt! Ich hätte damals Alles getan, nur um Anerkennung zu erhalten! Ich war kurz davor deiner Existenz ein Ende zu setzen, ich... Ich war verrückt geworden! Nach 1000 Jahren im Exil hast du mich wieder aufgenommen, trotz meiner Verbrechen, als wäre Nichts geschehen. Und 60 Jahre später, trotz der katastophalen Umstände, hat sich an deiner Einstellung noch immer Nichts geändert..."

Eine Träne kullerte ihre linke Wange herunter und plätscherte zu Boden.

"Wie kannst du nur so gutmütig und nachsichtig mit mir sein?"

Sie blickte zu Boden.

"Du hattest und hast noch immer alles Recht der Welt mich zu verstoßen... Ich meine, sieh uns an. Wir sind längst nicht mehr die unzertrennlichen, unbesorgten Kinder, die wir einst waren... Wir sind nur noch willenlose Marionetten eines maroden, verkommenen Staates innerhalb eines finsteren Machtspiels..."
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