[Leona Sunschimmer/ Stadtpark]
Die Besprechungslage war wie frisches knackiges Gemüse. Kurz und knackig! Das, hatte die Band schon immer voran gebracht. Kein hier und da, kein Tauziehen und nur alle Zusammen!''Gut, dann nehme ich mit die zweite Gitarre. Ich werde bloß beim Gedanken schon ganz kribbelig~. Ein neuer Manager?'' Natürlich schwenkte der Kopf zur ganz neuen Gestalt, reichte der Person die Hand und tauschten sich kurz auf. Leona würde ein kleines Wort mit den anderen Reden müssen sobald die Show gelaufen ist. Ein neuer Manager und sie wusste nichts davon? Obwohl, wenn sie ihren Zustand über die vielen Monate betrachtete, so hätte sie solche Gedanken absolut nicht gebrauchen können bei ihrer Genesung.
Gut, kein Gespräch mit den anderen sondern ein gutes Essen darauf! Bankai!
Der Anblick des Gespannes war einfach nur zu herrlich für Leona, entlockte ihr ein kleines Schmunzeln als die Drummerin der Truppe auf Schultern getragen wurde.
Ach Layna, du bist schon immer die Wilde in der Truppe gewesen. Eine, auf der man sich immer verlassen konnte. Natürlich hatte sich Leona während der Besprechung noch schnell was neues umgezogen. Das
Outfit war schlicht gehalten, sollte ansprechen aber auch nicht zu pompös wirken auf die Menge. Auch wenn es eigentlich schon Routine ist, so verbleibt in Leona noch immer ein Gemisch aus Freude, Aufregung und der süßen Nervosität~. Als dann ihr Name fiel, die Lichter sich auf den Eingang hinter der Bühne richteten, atmete die junge Frau nochmals tief durch um dann mit langsamen Schritten auf die Bühne zu schreiten. Wie tosendes Meer an stürmischer Nacht erwies sich der Jubel für ihre Rückkehr. Wo viele den Applaus als kräftig bezeichnen würden, so war es für die Sängerin der Metro ein Zeichen von Willkommen.''Guten Abend!'' Begrüßte sie mit ihrer lieblichen Art, winkte voller Freude in die versammelte Menge und konnte sich ein warmes Lächeln einfach nicht verkneifen.''Vielen vielen Dank für euren Applaus! Nach all der Zeit explodiere ich geradezu ein jeden von euch wieder vom Angesicht sehen zu können!'' Ihre Worte kamen von Herzen ehe sie auch schon ihre eigene Position vors schwebende Mikrofon einnahm.
Ein kurzer Atemzug vermischt mit dem altbekannten Pochen des Herzens und der Takt begann.
Musik verbindet die Menschen. Wenn zwei Seelen auf ihrem gemeinsamen Lebensweg die schönste Harmonie entwickeln, Töne und Farben der Gefühle im Einklang sind, dann erlebt man das wahre Glück.
Ein überschwängliches Gefühl von Glückseligkeit begann sich wie sich entfallende Rosen im Körper der Sängerin zu entfalten. Es ist nicht der Verstand noch die Stimme die Lieder singt, sondern das eigene freudvolle Herz. Leona ließ ihren Körper einfach auf den Tönen ihres Herzens gleiten, schenkte den Mitmenschen für den Augenblick eine Perfektion von Harmonie. Die vielen Zweifel, die harten Wochen und die Entbehrungen werden hinfortgewaschen wie Staub von einem Bücherregal. Hier, auf der Bühne für so viele Mitmenschen Singen zu dürfen war ihr eigener kleiner Moment. Ein Moment, denn ihr in diesen Augenblick niemand wegnehmen konnte! Nur viel zu schnell verging dieser kostbare Ambrosia und sie tauschte die Plätze mit dem großen Riesen der Truppe und nahm ihre Rolle der Zweitstimme ein.
Das Hin und Her der Plätze war seid langen im Blut aller Bandmitglieder drin und keine wertvolle Zeit ging verloren. Unter den nächsten Drei Lieder erwachten die Zuschauer wieder zum Leben. Das erste neue Lied hatte was!
Wie glücklich der Abend verging wo keine Sorgen der Welt irgendwie stören könnten. Spätestens da nahm sie sich die Gittarre und würde nur noch mit dem Instrument begleiten.
Mit einer kurzen Sorge in ihrer Mimik betrachtete Leona Sunschimmer für einen kleinen Augenblick die Menge. Es gingen ein paar und andere wirkten zufrieden. So vielfältig die Musik auch ist, man konnte niemals alle Zuschauer zufriedenstellen. Dies war eine der ersten Lektionen die sie im jungen Musikgeschäft gelernt hatte.
Die Erwähnung des Vorfalles in der Mall hinterließ in der Sängerin gehörige Bauchschmerzen, trieb manch Erinnerung zurück ins Bewusstsein der Frau.
Nioclâs....du warst schon immer so direkt. Ich hoffe das mein Urteil zum Lied uns nicht alle in schwere Bedrängnis bringen wird.... Kurz aber kräftig war der Biss auf die eigene Unterlippe, denn Sorgen suchten ihre Gedanken heim. Sie betete beim Bespielen des Liedes das keine Soldaten kommen würden.
Man könnte die Schwere der Stimmung mit einem Löffel essen, so tief hinab ist sie gesunken! Die Stille und der langsam werdene Verlauf hinterließ bei Leona nur weitere Bauchschmerzen. Jubel, Buhen und blankes Entsetzen war die drei herrschende Faktoren in diesem gefährlichen Gemisch.
Leona wartete nicht darauf das dieses Pulverfass explodieren würde! Nein, stattdessen schritt sie mit der umgeschnallten Gittare zu einem der Mikrofone, verstärkte die Boxen um dann für einen kurzen Augenblick was zu spielen. Kurz aber
mächtig war es als dieses kurze Stück durch die Boxen ging.
Als sie sich sicher war die vollste Aufmerksamkeit zu haben, nahm sie sich das schwebene Mikrofon zur Hand und begann zu sprechen. Exotisch war ihr Akzent der jedes Wort begleitete.''Meine lieben Mitmenschen, bitte hört auf zu streiten und leiht mir für ein paar Minuten euer Ohr.'' Bittend war jedes einzelne Wort und ihre Hand fuhr kurz durch ihre wallende Mähne und man vernahm ein kleines seufzen.''In all den vielen Jahren, in dem ich mich der Musik mit Leib und Seele gewidmet habe, gab es die Höhen und die Tiefen. Es gab harte Jahre und es gab gute Jahre. Würde ich mich mit mir selbst treffen, in der Zeit wo ich selbst noch ein junge Schülerin war, so hätte ich es der Frau nicht geglaubt das ich mal solch Lebensweg einschlage. Besonders, weil ich aus sehr armen Verhältnissen stamme. Zusammen mit meinen Eltern habe ich in den Armenvierteln gelebt. Das Leben war nicht einfach aber meine Familie und ich haben es trotzdem geschafft.'' Leona stellte die Gitarre ab, bewegte sich langsam der Bühne auf und ab, denn sie wollte präsent sein.
''Einige fragen sich jetzt natürlich warum ich das erzähle, nicht? Ich möchte hier und jetzt nur ein paar kleinere Dinge korriegieren und gerade setzen. Ja, mein Ansehen hat durch gewisse Aktionen und der Konflikt mit dem Gesetz sehr gelitten aber ich wollte nie irgendwenn was böses oder Schaden zufügen. Nein, meine Freunde und ich wollten nur auf die Missstände damals in den Armenvierteln aufweisen, mehr nicht.''
Sie ließ eine kleine Pause, wischte das Thema mit einer kleinen Handbewegung zur Seite.
''Vor ein paar Jahren hat mich eine junge Reporterin mal gefragt, warum ich denn überhaupt Singe...was mich dazu verleitet und antreibt. Diese Frage hat mich damals auf den kalten Fuß erwischt und ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht die Antwort auf diese Frage. Wenn man über viele Wochen im Krankenhaus lag und mehr Zeit im Bett verbrachte als irgendwas anderes zu tun, so hat man natürlich sehr viel Zeit zum Nachdenken. Wirklich viel Zeit zum nachdenken.'' Den linken Arm streckte sie aus, fuhr einmal langsam über die Zuschauermenge.''Der Grund warum ich mit Leib und Seele singe seid
ihr! Egal wohin ich gehe und wo immer ich meine Augen schweifen lasse wird es mir vor Augen geführt. Unsere Stadt ist riesig aber noch viel größer sind all die Menschen, die Tag für Tag und über so viele Jahrzehnte ihren Beitrag geleistet haben oder auch noch am leisten sind!''
Der Blick ging zum Himmel, wo sich die ersten von vielen Sternen blicken ließen.''Unsere Stadt ist wie der Nachthimmel und all die Mitmenschen darin sind die Sterne! Ein jeder Stern glitzert und leuchtet aber erst zusammen erstahlt der Nachthimmel!'' Die Augen gingen wieder zur großen Zuschauermenge und sie ließ ihren Blick langsam schweifen.''Wir alle haben unsere Stärken und unsere Schwächen. Ohne die damalige Unterstützung von den Lehrern aber auch vielen weiteren Mitmenschen der Metro stände ich an diesem Abend nicht hier auf der Bühne...und dafür bin ich den Mitmenschen mehr als nur dankbar, das sie mir damals schüchterne Ding unter die Arme gegriffen haben. Durch deren Hilfe konnte ich mein Potenzial entfalten und dies haben meine Freunde und ich auch erfolgreich in den Armenvierteln erreicht. Wir haben von unseren Verdiensten in den Jahren immer ordentlich abgezweigt um die Programme zu finanzieren. Jeder Kauf von Tickets, Liedern, anderen Artikeln aber auch eure großzügien Spenden habt ihr hunderte von Mitmenschen eine erfolgreiche Zukunft geschenkt. Diese jungen Mitmenschen sind mitten im Leben. Sie studieren oder machen eine Ausbildung. Ein junger Mann zum Beispiel ist dieses Jahr mit seinem Medizinstudium fertig geworden und ist nun in der Chirugie tätig. Er wird das Leben von vielen Menschen retten.''
Der Abschluss bildete eine tiefe Verneigung gegenüber den Zuschauern, die sie auch eine gewisse Zeit hielt. Dies, wiederholte sie vor ihren Freunden um dann nochmals ins Mikrofon zu sprechen.
''Ein Musiker kann noch so toll singen, noch so gut ein Instrument spielen aber ohne seine Fans ist er nichts. Ich danke euch allen aus tiefsten Herzen. Dafür, das ihr uns auch nach den vielen Jahren noch zur Seite steht. Danke, das wir für euch spielen und ich besonders für euch singen darf! Und auch ein großes Dankeschön das ihr alle erst die gemeinnützigen Projekte überhaupt realisierbar gemacht habt mit euren Spenden aber auch der vielen freiwilligen Arbeit!'' Die Aufmerksamkeit glitt zu ihren Freunden, die sie mit einem warmen Lächeln ansah ehe sie nochmals ins Mikrofon sprach.''Und auch ein großes Dankeschön an euch. Ohne eure tatkräftige Unterstützung, ganz gleich welcher Art und Weise wäre ich nicht zu der Frau geworden, die ich heute bin. Danke, das ihr meine Freunde seid.'' Sie öffnete ihre Arme, lud ihre Freunde zur Umarmung ein.